Das Mitmach-Web rüttelt am Urheberrecht
Brauchen wir eine Reformierung?
Die immer dichtere digitale Vernetzung der Menschheit ermöglicht den Upload, Download, Tausch und Remix digitaler Kultur, Kunst, Ideen und Dateien. Normale Nutzer remixen ohne das Urheberrecht zu beachten und laden eigene Videos mit Musik fremder Künstler hoch. Das Mitmach-Web – auch Web 2.0 genannt – bricht alte Muster auf und seine Nutzer hinterfragen zunehmend das traditionelle Verhältnis zwischen Urheber, Konsument und Remixer. Denn schnell werden aus vermittelnden Nutzern, Remixer, die das Ausgangsmaterial verändern, transformieren, verbessern, verschlechtern oder neu zusammenfügen. Auch die Position der vermittelnden Dienstleister wie Verlage verändert sich durch den neuen Umgang mit kreativen Werken.
Wo in der Vergangenheit das Urheberrecht auf den Markt zugeschnitten war und ihn klar regelte, scheint es heute altbacken und nicht web-konform. Das Diskussionpanel der Cologne Commons skizziert die derzeitigen Probleme des Urheberrechts und seiner Grenzen während der stürmischen digitalen Revolution. Gemeinsam mit den geladenen Experten analysieren die Moderatoren Lars Sobiraj und Joachim Losehand „das Problem mit dem Urheberrecht“, suchen nach Lösungen und diskutieren über mögliche Schritte einer Reformierung bzw. Neuformulierung. Cologne Commons sieht sich dabei als Vermittler für einen Dialog zwischen Urhebern, Nutzern und Werkvermittlern.
Moderatoren und Diskussionsteilnehmer
Diskussionsteilnehmer: Evrim Sen
Diskussionsteilnehmer: Stephan Benn (VUT – Verband Unabhängiger Tonträger)
Diskussionsteilnehmer: Harald Müller (Jurist, Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg)
Diskussionsteilnehmer: Timo Ehmann (www.jusmeum.de)
Diskussionsteilnehmer: Christian Heinke
Moderatoren: Lars Sobiraj und Joachim Losehand
Lars Sobiraj (Moderation)
“Gestatten? Mein Name ist Lars Sobiraj. Ich erblickte vor über 43 Jahren im schönen aber doch sehr provinziellen Neuss am Rhein das Licht der Welt. Seit Frühjahr diesen Jahres lebe ich mitten im Ruhrpott und fühle mich sehr wohl dabei. Früher verdiente ich mein täglich Brot in der ambulanten Krankenpflege. Bis April 2008 habe ich hauptberuflich bei Leverkusen geistig und körperlich behinderte Menschen betreut.
Nach zahlreichen Veröffentlichungen in diversen Computerzeitschriften kam ich vor drei Jahren als Freiberufler zum Portal und Forum gulli.com. Um es vorweg zu nehmen: Wir sind in Deutschland so ziemlich die böseste Raubkopiererhöhle, und zu allem Überfluss redaktionell gesehen auch noch völlig frei von jeglicher Zensur.
Seit der Übernahme durch die Wiener InQnet GmbH arbeite ich hauptberuflich im Newsbereich und leite das Redaktionsteam. Gerade in unserem Forum werden viele Menschen vorstellig, die nach einer Abmahnung verzweifelt nach Informationen suchen. Eine Rechtsberatung durch einen Fachanwalt ist aber natürlich durch nichts zu ersetzen. Datenschutz, Netzpolitik, IT-Sicherheit, die Urheberrechtsproblematik & Entertainment – das sind unsere Steckenpferde bei gulli
In meiner Freizeit gehe ich sehr gerne mit meinem Hund Frodo in der freien Natur spazieren. Auch ein Besuch im Kino oder auf einem Konzert sind eine willkommene Abwechslung. Und ja, ich zahle auch gerne dafür.”
Joachim Losehand (Moderation)
Joachim Losehand (*1969) steht als lehrender und forschender Wissenschaftler täglich im Spannungsfeld von Urheber und Nutzer kreativer Leistungen. Während und nach seinem Studium in Tübingen, München und Wien war er zudem als Presseassistent, Lektor und Redakteur in der Verlagsbranche tätig. Durch die Auswirkungen der letzten Urheberrechts-Novelle (des sog. “2. Korb”) unmittelbar betroffen, ist er seit 2008 in Sachen Urheberrecht und Netzpolitik unterwegs und engagiert sich u. a. im Open-Access-Netzwerk und ist seit 2009 Mitglied der Lenkungsgruppe im Aktionsbündnis “Urheberrecht in Wissenschaft und Bildung”
Mehr Informationen unter www.losehand.net
Publikationen zum Thema
Quellen, Inspiration und Links zum Thema
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Schriften zu Bildung und Kultur, Band 4: Copy.Right.Now!
Plädoyers für ein zukunftstaugliches Urheberrecht
Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung
In Zusammenarbeit mit iRights.info
Berlin, April 2010, 140 Seiten
ISBN 978-3-86928-031-8
Website: www.irights.info
Kostenloser Download (PDF/ 1.4 MB)
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